Ziel

Eine liberale Umwelt- und Landwirtschaftspolitik zielt auf Rahmenbedingungen, welche die Umwelt schützen und gleichzeitig Raum für individuelle Freiheit schaffen. Es gilt, den technischen Fortschritt zu ermöglichen und die Innovationskraft der Schweiz und des Kantons Zürich nicht auszubremsen.

Einführung

Die Gentechnik bietet viele Chancen im Hinblick auf die Umwelt, die Nachhaltigkeit und die Effizienz unserer Landwirtschaft. Die genetische Modifikation von Pflanzen kann dazu beitragen, den Einsatz von Pestiziden und Herbiziden zu reduzieren, indem sie Pflanzen resistenter gegen Schädlinge und Unkraut macht. Dies reduziert die Umweltbelastung durch landwirtschaftliche Chemikalien und die Gesundheit von Mensch und Tier wird geschützt. Auch die Widerstandskraft gegen Dürre- oder Kälteperioden kann signifikant gesteigert werden.
Gentechnik ist ebenso ein bedeutendes Instrument in der Medizin der Zukunft. Der Bereich entwickelt sich schnell, während die Politik häufig zu träge und konservativ ist. Der Einsatz dieser Therapien sollte aufgrund medizinischer und persönlicher Entscheidungen des Patienten evaluiert werden.

Forderungen

Wir Jungfreisinnige setzen uns für eine liberale Gesetzeslage in punkto Gentechnik ein. Die aktuelle Gesetzeslage ist zu restriktiv. Wir unterstützen die Forschung im Bereich Gentechnik sowohl im landwirtschaftlichen als auch im medizinischen Sektor.

  • Der Kanton Zürich soll sein politisches Gewicht in der Bundespolitik für eine Liberalisierung im Bereich Gentech einsetzen.
  • Die Schweiz soll ein ordentliches Zulassungsverfahren für gentechnisch veränderte Organismen in der Landwirtschaft analog zu den Prozessen der Heilmittelzulassung einführen. Damit würde sich die Gesetzgebung an die wissenschaftliche Realität nähern, wonach Gentechnik nicht grundsätzlich gesundheits- oder umweltschädigend ist. Gleichzeitig würden Konsumenten mehr Vertrauen fassen in diese Technologie.
  • Die Schweiz soll Gentests, sowohl medizinische als auch nicht-medizinische, frei zugänglich machen und sie sollen nach Ermessen des Betroffenen sowie dessen Arztes durchgeführt werden können. Für die Jungfreisinnigen Kanton Zürich hat die Selbstbestimmung und Aufklärung des Betroffenen dabei Priorität.
  • Es braucht eine Ausweitung der zugelassenen Techniken (bspw. induzierte Pluripotente Stammzellen (iPS) und CRISPR-Cas9). Die Zulassung soll auf wissenschaftlicher, nicht ideologischer Basis beruhen. Die somatische Gentechnik – also Gentechnik ausserhalb der Keimbahn – soll erlaubt werden.
  • Der Kanton Zürich soll Forschungseinrichtungen unterstützen, welche im Bereich Gentech tätig sind. Dazu gehören insbesondere die UZH, die ETH und die ZHAW.
  • Der Kanton Zürich soll das entstandene Bio-Tech-Cluster in Schlieren unterstützen, damit der Wirtschaftsraum Zürich ein gewichtiger Pharmastandort wird. Mit einer intensiveren Kooperation zwischen den Hochschulen und den Startups/Biotech-Unternehmen bleibt die Schweiz ein Innovationshotspot. Wünschenswert ist zudem eine aktive Wirtschaftsförderungspolitik des Kantons via Steuererleichterungen für Jungunternehmen.

Verfasser

Oguz Bayindir
Präsident KEVU

oguz.bayindir@jfzh.ch