Medienmitteilung JFZH vom 1. Juni 2022 zum Gerichtsurteil zu den Ladenöffnungszeiten im Fall „Unia gegen Migros“
Rückschlag für Konsumenten in Zürich: Das kürzlich vom Verwaltungsgericht gefällte Urteil, die Migros an der Zollstrasse müsse sonntags geschlossen bleiben, schadet den Konsumenten und den Arbeitnehmern.
Es ist für die Jungfreisinnigen Kanton Zürich unverständlich, wie sich eine Gewerkschaft, die von sich behauptet, für Arbeitsplätze einzustehen, gegen Arbeitsplätze wehren kann. Dies scheint eine Konstante in der Politik der Unia zu sein, zeigt sich das gleiche Muster doch auch in den noch hängigen Verfahren gegen die Sonntagsöffnungszeiten des zum Flughafen gehörenden “Circle”. Mit dem jüngst gefällten Entscheid des Verwaltungsgerichts werden letztlich Arbeitsplätze gefährdet. Dies, da ein florierendes Geschäft, nämlich die “Migros Daily” an der Zollstrasse, gerade am Hauptbahnhof gelegen, neu sonntags, am umsatzstärksten Wochentag, geschlossen haben muss. Von Beginn an stand die Unia dem Geschäft feindlich gegenüber, sodass bereits nach kurzer Zeit von einer normalen Öffnung am Sonntag abgesehen werden musste und auf die Öffnung ohne Verkaufspersonal umgestellt werden musste. So war ein Security anwesend, aber keine Verkäufer. Auch dies geht künftig nicht mehr.
Dass das Einkaufen an Sonntagen einem Bedürfnis entspricht zeigt sich dadurch, dass das Geschäft rege frequentiert wurde und auch die bereits heute geöffneten Läden in Bahnhöfen an Sonntagen aus allen Nähten platzen. Es ist so weit unverständlich, dass ein Geschäft, das nur einige wenige Meter neben einem Bahnhof befindet, geschlossen bleiben muss.
Läden ohne Personal werden noch beliebter werden – eine Entwicklung, welche dem Verkaufspersonal nicht gefallen dürfte
Die Folge davon wird sein, dass immer mehr Modelle und Geschäfte aufkommen werden, die ohne Verkaufspersonal auskommen werden, eine Art Automatengeschäfte. Bestes Beispiel dafür ist der Avec am Hardplatz. Auch dieses Geschäft musste nach einer Beschwerde der Unia das Geschäftsmodell ändern, da der Sonntagsverkauf untersagt wurde. Als Konsequenz davon ist der Laden nun in der Nacht und am Sonntag ohne Personal mit einem App betretbar. Es können weiter alle Einkäufe erledigt werden.
Überparteilicher Vorstoss von FDP, SVP und GLP zeigt Lösung auf
Im Kantonsrat wurde ein überparteilicher Vorstoss von GLP, SVP und FDP eingereicht (initiiert durch Marc Bourgeois), der die Schaffung von Tourismuszonen auch im Kanton Zürich fordert. Diese in den Bergkantonen bewährte Lösung ermöglicht Sonntagsöffnungszeiten. Durch das Nichtanwenden dieser Regel werden Geschäfte im Kanton diskriminiert, da andere Kantone dies liberaler handhaben. Doch auch dies kann nur ein Zwischenschritt darstellen. Für uns ist klar, dass eine weitgehende Liberalisierung der Öffnungszeiten zügig angestrebt werden muss. Es kann nicht sein, dass den Geschäften weiter unnötig Steine in den Weg gelegt werden, gerade nach den harten Coronajahren. So dass jedes Unternehmen entscheiden kann, wann es öffnen möchte und die Arbeitnehmer grösstmögliche Freiheit erhalten, was die Arbeitszeiten angeht.
Weg mit dem alten Zopf Sonntagsverkaufsverbot
Das Sonntagsverkaufsverbot besteht aus religiösen Gründen. Gerade in einer zunehmend säkularen Gesellschaft ist dies immer mehr aus der Zeit gefallen. Es ist somit unverständlich, dass sich ausgerechnet eine Gewerkschaft als Steigbügelhalter religiöser Gruppen gegen eine Liberalisierung und Anpassung an moderne Lebenswelten wehrt.
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